Die Johann Mantel-Straße
Die Johann-Mantel-Straße liegt in der Nähe des Sportzentrums von Cottbus.
Sie kreuzt als Nebenstraße die Humboldtstraße und reicht nördlich von der Joliot-Curie-Straße bis zur südlichen Linnèstraße.
Die Benennung dieser Straße würdigt die Leistungen des gebürtigen Cottbusers, mehr erinnert leider nicht an ihn.
Johann Mantel
( 1495- 1542)
- der in Cottbus geborene Johann Mantel war Beichtvater der Kurfürstin, predigte in der Oberkirche und in der Klosterkirche
- der um das Jahr 1495 in Cottbus zur Welt gekommene lutherische Theologe stand mit reformatorischen Größen wie Phillip
Melanchthon und Martin Luther in Kontakt
Leben und Wirken
- gebürtig in Cottbus, kam er vom Kloster auf dem Oybin mit elf Mönchen 1516 in das vom Herzog Georg dem
Bärtigen gegründete Cölestinerkloster auf der Festung Königsstein, dort wurde er später Prior
- er floh aus dem Kloster unter der Vorgabe von Ordensangelegenheiten, die ihn 1523 zu einer Reise nach
Wittenberg „zwangen“, wo er blieb und dann Diakon wurde
- Martin Luther wollte Mantel im Mai 1524 nach Preußen vermitteln
- Mantel heiratete jedoch am 8.Januar 1525 in Wittenberg und wurde Lektor der Stadtkirche
- im August 1525 wurde er von Luther nach Mühlhausen gesandt, wo er eine längere Zeit wirkte
- nach Wittenberg zurück gekehrt, nahm er ein Studium auf und ließ sich am 17.April 1528 dafür immatrikulieren
- im Wittenberger Pestjahr 1527 bezog Mantels Familie das geschützt liegende Haus von Justus Jonas,
der selbst Zuflucht bei Michael Meyenburg in Nordhausen gesucht hatte
- aber die Pest machte vor Mantels Familie nicht halt, Anfang Mai 1528 starb Mantels Sohn
- Mantel begleitete im Jahre 1530 Phillip Melanchthon nach Görlitz zu Verhandlungen über die Verheiratung des dortigen Pfarrers
- im Jahre 1537 wurde er Archidiakon der Hauptkirche seiner Heimatstadt Cottbus
- am 1.Juni 1537 zu Fronleichnam wurde in den beiden Cottbuser Kirchen erstmals offiziell lutherisch gepredigt
- im Oktober 1539 erkrankte er schwer und Luther schrieb ihm einen Trostbrief
- März bis Mai 1541 war er in Brandenburg, wo ihn der Stadtrat als Prediger annehmen wollte
- im gleichen Jahr heiratete die Tochter Mantels, dazu bekam er vom Kurfürst zehn Gulden
- im Mai 1542 erkrankte Mantel erneut schwer und verstarb
- im Jahre 1537 wurde er Archidiakon der Hauptkirche seiner Heimatstadt Cottbus
- Luther bat 1543 für die Witwe Mantels um Unterstützung beim Kurfürsten
Die Zeit der Reformation
- das religiöse Leben spielt sich in der Regel nur in der Kirche ab
- schon im Jahre 1522 kamen die Gedanken der Reformation durch den ehemaligen Franziskanermönch und Wenden
Johannes Briesmann nach Cottbus
- Briesmann musste jedoch 2 Jahre später aus Cottbus fliehen, danach wurde die evangelische Predigt wieder verboten
- erst im Jahr 1537 wurden die Reformationsgedanken durch die Prediger Johannes Ludeck und Johann Mantel wirklich durchgesetzt